Wertschätzung zeigen und wichtige Informationen im Schlussgespräch einholen
Der Austritt eines Mitarbeiters aus einem Unternehmen ist eine bedeutende Phase sowohl für den Arbeitnehmer als auch für den Arbeitgeber. Ein professionell und wertschätzend gestalteter Abschied hinterlässt einen positiven Eindruck und kann sich langfristig auf das Unternehmensimage auswirken. Zudem bietet das Schlussgespräch die Möglichkeit, wertvolle Informationen über das Arbeitsumfeld, die Unternehmenskultur und Verbesserungspotenziale zu gewinnen.

1. Die Bedeutung eines professionellen Austritts
Ein Firmenaustritt sollte nicht nur als reiner Verwaltungsakt gesehen werden. Vielmehr bietet er die Gelegenheit, die Zusammenarbeit in würdevoller Weise abzuschliessen und dem Mitarbeiter für seinen Einsatz zu danken. Eine respektvolle Verabschiedung kann sich auf verschiedene Weise positiv auswirken:
- Sie erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass der Mitarbeiter positiv über das Unternehmen spricht.
- Sie fördert ein gutes Arbeitsklima, da verbleibende Mitarbeitende sehen, dass das Unternehmen seine Angestellten wertschätzt.
- Sie hält die Tür für eine mögliche Rückkehr des Mitarbeiters offen (Boomerang-Mitarbeiter).
2. Wertschätzung im Austrittsprozess
Wertschätzung kann auf verschiedenen Ebenen gezeigt werden. Hier sind einige Möglichkeiten:
2.1. Persönliches Dankeschön
Eine direkte und persönliche Wertschätzung durch den direkten Vorgesetzten oder das Management ist essenziell. Dies kann in einem persönlichen Gespräch oder in einer schriftlichen Abschiedsnachricht erfolgen.
Beispiel: „Wir danken Ihnen für Ihren wertvollen Beitrag in den letzten Jahren und wünschen Ihnen für Ihre Zukunft alles Gute.“
2.2. Offizielle Verabschiedung
Je nach Unternehmenskultur kann eine offizielle Abschiedsveranstaltung angebracht sein. Dies kann ein kleines Team-Meeting, ein Mittagessen oder eine Feier sein, in der die Arbeit des Mitarbeiters gewürdigt wird.
2.3. Abschiedsgeschenk oder Referenz
Ein kleines Abschiedsgeschenk oder eine positive Referenz sind weitere Zeichen der Wertschätzung. Eine wohlwollende Arbeitsbestätigung oder Empfehlung kann für den Mitarbeitenden von grossem Wert sein.
3. Schlussgespräch: Warum es wichtig ist
Das Schlussgespräch ist eine wertvolle Gelegenheit, um ehrliches Feedback zu erhalten. Oft sind Mitarbeitende im Rahmen ihres Austritts offener und bereit, konstruktive Rückmeldungen zu geben, als während der Anstellung.
3.1. Ziele des Schlussgesprächs
- Verbesserungspotenziale in der Unternehmenskultur und den Arbeitsbedingungen aufdecken
- Ursachen für die Kündigung besser verstehen
- Chancen für eine mögliche Rückkehr klären (Alumni-Netzwerke, Boomerang-Mitarbeiter)
- Unternehmensimage durch professionellen Umgang mit dem Austritt wahren
3.2. Wichtige Fragen im Schlussgespräch
Ein gutes Schlussgespräch sollte strukturierte Fragen beinhalten, um aussagekräftige Informationen zu erhalten. Hier einige Beispiele:
- Gründe für den Austritt
- Was hat Sie zu der Entscheidung bewogen, das Unternehmen zu verlassen?
- Gab es bestimmte Faktoren, die Ihre Entscheidung beeinflusst haben?
- Arbeitsumfeld und Unternehmenskultur
- Wie haben Sie das Arbeitsklima und die Unternehmenskultur wahrgenommen?
- Gab es Herausforderungen oder Probleme im Team oder mit Vorgesetzten?
- Weiterentwicklung und Karrierechancen
- Fühlen Sie sich ausreichend gefördert und weiterentwickelt?
- Gab es genug Möglichkeiten für Wachstum und Weiterbildungen?
- Verbesserungsvorschläge
- Welche Verbesserungen würden Sie vorschlagen?
- Was hätte Sie dazu bewegt, länger im Unternehmen zu bleiben?
- Zukunft und Abschluss
- Wie können wir Sie auf Ihrem weiteren Weg unterstützen?
- Wären Sie offen für eine Rückkehr in Zukunft?
3.3. Wer führt das Schlussgespräch?
Das Gespräch sollte idealerweise von einer neutralen Person geführt werden, z. B. von der HR-Abteilung oder einer externen Fachkraft. So kann sichergestellt werden, dass der ausscheidende Mitarbeiter offen spricht und sich nicht unter Druck gesetzt fühlt.
4. Nachbearbeitung des Schlussgesprächs
Das Feedback aus dem Schlussgespräch sollte nicht unbeachtet bleiben. Eine systematische Auswertung kann helfen, Muster zu erkennen und gezielte Massnahmen zur Verbesserung der Unternehmenskultur oder der Arbeitsbedingungen einzuleiten.
Massnahmen nach dem Schlussgespräch:
- Dokumentation der wichtigsten Erkenntnisse
- Falls erforderlich, gezieltes Follow-up mit relevanten Abteilungen oder Teams
- Umsetzung von Verbesserungsmassnahmen
- Langfristige Beobachtung, ob sich die identifizierten Probleme wiederholen
5. Fazit
Ein professionell gestalteter Firmenaustritt ist nicht nur eine Formalität, sondern eine Chance für Unternehmen, sich als wertschätzender Arbeitgeber zu positionieren. Die Kombination aus einem respektvollen Abschied und einem strukturierten Schlussgespräch bietet Mehrwerte sowohl für die Organisation als auch für den scheidenden Mitarbeitenden. Unternehmen, die Austritte strategisch gestalten, können langfristig von besseren Arbeitsbedingungen, einer stärkeren Arbeitgebermarke und möglicherweise sogar von ehemaligen Mitarbeitern profitieren, die als Botschafter oder Rückkehrer wirken.
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